Aktienoptionen

In dem heutigen Beitrag geht es um die Stillhalter-Strategie. Mit Optionen eine zusätzliche Prämie verdienen und dabei einen günstigeren Einstiegskurs bei der gewünschten Aktie erhalten.

Aktienoptionen bieten Anleger viele lukrative Chancen die Rendite zu maximieren

An den internationalen Finanzmärkten sind Optionen bei professionellen Investoren bereits seit fast 300 Jahren ein äußerst beliebtest Instrument, um auf bestimmte Bewegungen zu setzen. Bereits im Jahr 1728 wurden Optionen von der Ostender Kompanie ausgegeben, die zum Kauf von Aktien zu einem vorab definierten Preis innerhalb einer vereinbarten Zeitspanne berechtigten.

Zwar gelten Aktienoptionen bei vielen Privatanlegern immer noch auch als hoch riskant, was sicherlich auch nicht völlig von der Hand zu weisen ist. Dennoch bieten Optionen in Kombination mit dem geplanten Kauf von Aktien zahlreiche Chancen, die eigene Rendite zu steigern oder bestimmte Investments abzusichern. Deshalb sind Aktienoptionen für nahezu jeden Börsenanleger äußerst sinnvoll, um individuell jede persönliche Investmentstrategie zu optimieren.

Im Folgenden möchten wir als Beispiel zwei Strategien vorstellen, die auch für Privatanleger einfach umzusetzen sind. Mit dem Online Broker Estably handelst Du die entsprechenden Optionen an den originalen Börsenplätzen außerdem zu sensationell günstigen Konditionen. Unabhängig ob Du die Instrumente direkt an der EUREX in Frankfurt oder an den US-Finanzmärkten handelst. Weitere Infos zum Estably – Broker findest du hier.

Put-Optionen sind weitaus mehr als eine Versicherung gegen fallende Kurse

In der Börsen-Community sind Put-Optionen ein beliebtes Instrument, um Aktieninvestments vor Kurseinbrüchen abzusichern. Mit dem Kauf einer Put-Option auf die Apple-Aktie mit einem Basispreis von 300 US-Dollar erwirbt ein Anleger das Recht, die entsprechenden Anteilsscheine des Lifestyle-Konzerns innerhalb eines definierten Zeitraums zu 300 US-Dollar pro Stück zu verkaufen. Hingegen verpflichtet sich der Verkäufer einer Option die entsprechenden Aktien zum Preis von 300 US-Dollar zu einem definierten Zeitpunkt zu erwerben. Hierfür erhält der Verkäufer, oder auch Stillhalter genannt, die entsprechende Optionsprämie.

Die Höhe der Optionsprämie ist von verschiedenen Faktoren abhängig. Put-Optionen auf eine Aktie, die Beispielsweise kaum schwankt sind tendenziell eher günstiger, da das Risiko eines Kurseinbruchs vom in solchen Fällen zumeist als geringer eingeschätzt wird. Im Gegenzug sind Optionen auf stark schwankende Titel wie Tesla zumeist eher teurer. Zudem gewinnen Optionen in der Regel an Wert, je stärker der Gesamtmarkt schwankt. Desweiteren ist die Optionsprämie von der Laufzeit des Kontraktes abhängig. Je länger die Laufzeit der Option ist, desto höher ist der entsprechende Preis.

Mit Put-Optionen besonders günstig in Blue-Chips einsteigen

Zieht ein Anleger beispielsweise den Einstieg in die Apple-Aktie zu 300 Dollar in Erwägung, so kann er natürlich eine Order mit Kauflimit von 300 US-Dollar auflegen. Allerdings könnte der Verkauf einer Put-Option mit dem Basis-Preis von 300 US-Dollar weitaus profitabler sein.

Würde der Kurs der Apple-Aktie unter 300 US-Dollar liegen, so wäre eine klassische Kauforder mit dem entsprechenden Limit ausgeführt. Gleiches gilt für den Verkäufer einer Put-Option, der sich verpflichtet, die Aktie zum Ende der Laufzeit für 300 US-Dollar zu kaufen. Allerdings hätte der Verkäufer einer Put-Option zusätzlich eine Prämie vereinnahmt, was im Endeffekt den Einstiegskurs minimiert.

Konkretes Beispiel für den Verkauf einer Apple-Put-Option

Am 11. Juni wurde die Apple-Aktie gegen Handelsschluss an der Wall-Street bei 335,90 US-Dollar gehandelt. Eine Put-Option mit Laufzeit bis zum 21. August 2020 kostet zeitgleich rund 9 US-Dollar pro Aktie. Bei einem Kontrakt, der 100 Aktien umfasst, hätte der Anleger somit eine Prämie von 900 US-Dollar bekommen und hätte somit für den Einstieg in 100 Apple-Aktien statt 30.000 US-Dollar real nur 29.100 US-Dollar bezahlt.

Fällt die Apple-Aktie bis zum 21. August 2020 nicht unter die Marke von 300 US-Dollar, so wird die Kauforder mit Limit 300 US-Dollar nicht ausgeführt.

Der Verkäufer einer Put-Option kann hingegen die Aktie ebenfalls nicht zum gewünschten Preis kaufen, er behält aber die vereinnahmte Prämie von 9 US-Dollar je Aktie oder 900 US-Dollar je Kontrakt. Deshalb stellt er sich auch in diesem Szenario gegenüber einer klassischen Limit-Order besser.

Der Einstieg mit Put-Optionen lässt sich beliebig oft wiederholen

Möchte der Verkäufer von Put-Optionen in diesem Beispiel weiterhin in die Apple-Aktie einsteigen, so kann er nach Ablauf des Kontraktes einen weiteren Put auf Apple verkaufen. Hierdurch erhält er ein zweites Mal die Optionsprämie, wobei wir in diesem Beispiel ebenfalls 9 US-Dollar je Aktie oder 900 US-Dollar je Kontrakt annehmen.

Sollte der Preis dieses Mal unter die Marke von 300 US-Dollar fallen, steigt der Anleger tatsächlich zu einem Preis von 282 US-Dollar ein, da er zweimal 9 US-Dollar Prämie pro Aktie erhalten hat.

Sollte der Preis aber wieder nicht unter die 300 US-Dollar fallen, so kann er auch diesmal die 9 US-Dollar je Aktie oder 900 US-Dollar je Kontrakt behalten, womit sich die vereinnahmten Prämien je Kontrakt mittlerweile auf insgesamt 1.800 US-Dollar belaufen.

Natürlich lässt sich die Strategie auch weitaus öfter wiederholen. Deshalb kann es durchaus sinnvoll sein, statt einer Limit-Kauforder durch den Verkauf einer Put-Option in eine Aktie einzusteigen.

Mit dem Covered-Call den Verkauf von Aktien optimieren

Analog zum Kauf von Aktien gibt es auch eine Options-Strategie, um beim Ausstieg aus einem Titel noch mehr Geld zu erhalten. Bleiben wir hier aus Gründen der Veranschaulichung abermals bei der Apple Aktie.

Konkretes Beispiel für den Verkauf einer Apple-Call-Option

Eine Call-Option die bis zum 21. August 2020 zum Kauf einer Apple-Aktie bei 370 US-Dollar berechtigt, wurde am gleichen Tag bei rund 8 US-Dollar gehandelt.

Möchte ein Anleger auf dem Kursniveau von 370 US-Dollar beispielsweise 100 Aktien verkaufen, so kann er natürlich eine klassische Limit-Verkaufsorder aufgeben. Wenn der Kurs über 370 US-Dollar steigt, erhält er den gewünschten Preis oder insgesamt 37.000 US-Dollar.

Ein Anleger der eine Call-Option für 8 Dollar mit dem entsprechenden Basis-Preis verkauft, erhält insgesamt 370 US-Dollar je Aktie und zusätzlich die Prämie, was insgesamt 378 US-Dollar entspricht, falls der Preis am Ende der Laufzeit über 370 US-Dollar notiert.

Bleibt der Kurs hingen unter 370 US-Dollar, so behält er seine Apple-Aktie, bekommt aber immerhin die Prämie von 8 US-Dollar. Gleichzeitig hätte ein Anleger, der mit einer Verkaufsorder zu 370 Dollar aussteigen möchte, seine Aktien ebenfalls behalten, sofern der Kurs bis zum Ende der Laufzeit nicht über 370 Dollar steigt aber keine Prämie kassiert.

Behält der Anleger in diesem Falle nach Ablauf des 21. August 2020 seine Aktien, kann er abermals eine Call-Option verkaufen und wieder eine Prämie vereinnahmen. Diese Methode lässt sich beliebig oft wiederholen, solange die Aktien aufgrund eines Anstiegs über den Basispreis nicht verkauft werden.

Nahezu unbegrenzte Möglichkeiten mit Call- und Put-Optionen

In den USA werden auf nahezu jeden amerikanischen Blue-Chip Optionen mit verschiedenen Laufzeiten und Basispreisen gehandelt. Entsprechend können Anleger den für sich besten Kontrakt wählen. Beispielsweise wurde eine Call-Option auf die Apple-Aktie mit Laufzeit ebenfalls bis zum 21. August und Basispreis 350 US-Dollar bei 15,40 US-Dollar gehandelt. Eine Call-Option mit Basispreis 350 US-Dollar und Laufzeit bis zum 16. Oktober 2020 lag im Preis bei rund 20,00 Dollar. Zudem lassen sich solche Strategien auch auf Währungspaare, Rohstoffe, Edelmetalle oder Aktienindizes ebenfalls mit Optionen umsetzen.

Natürlich bieten Optionen auch zahlreiche weitere Möglichkeiten, um erfolgreich an der Börse zu handeln. Neben den zwei dargestellt Beispielen gibt es dutzende weiterer attraktiver Strategien. Die beiden vorgestellten Strategien sind aber wohl für die meisten Privatinvestoren die effektivsten und zugleich am einfachsten handelbar.

OnVista Bank - Die neue Tradingfreiheit  Depotwechsel_728x90

Keine Anlageempfehlung – nur meine eigene persönliche Meinung! Faustregel: vor jedem Kauf sich mindestens eine Stunde mit dem Unternehmen beschäftigen!

Das Geheimnis des Börsengeschäfts liegt darin, zu erkennen, was der Durchschnittsbürger glaubt, dass der Durchschnittsbürger tut. (John Maynard Keynes)

Comments (9)

Hallo Vita,
Danke für den tollen content und Erklärungen.
Frage brauche ich für den Optionshandel immer einen speziellen Anbieter oder reichen auch comdirect oder gratisbroker aus?

Falls es ein spezieller Anbieter ist, muss ich dort ein neues Depot eröffnen und ist Adas Dividenden händling gleich zu den anderen Broker?

Viele Grüße Jörg

Hallo Jörg,

Ich kann dir hier den Online Broker Estably empfehlen. Mit dem Gutscheincode „Finanzkroko“ bekommst du Sonderkonditionen. US-Optionen 3 USD, anstatt 3.50 USD und EU-Optionen 1,80€ statt 2€. Beim Aktien-Handel erhältst du nach 10 Aktien-Trades 25€ als Gutschrift auf dein Depot.

Gruß Vita

Hi Vita,

auch ich interessiere mich schon etwas länger für den Optionshandel, habe mich seither aber noch nicht herangetraut.
Was mich interessieren würde: benutzt du selbst den Banx Broker oder kannst du noch andere empfehlen? Außerdem: schreibst du geldgedeckte puts oder arbeitest du mit einer Nachschusspflicht? Falls geldgedeckt: das bindet dann doch einiges an Kapital was am Aktienmarkt mehr bringen würde, oder nicht? Werden die Aktien dann auch bei deinem Optionsbroker eingebucht oder in einem anderen Depot? Oder machst du da einen Depotübertrag?

Hey,

ich arbeite fast mit gedeckten Puts (und nur mit gedeckten Calls). Ich versuche mindestens 50% der verkauften Puts auch gedeckt zu haben. Falls ich angedient werde (Aktien eingebucht), dann verkaufe ich darauf die Calls. Lasse diese Aktien dann solange im Depot, bis sie mir dann über den Optionshandel wieder ausgebucht werden. Solange verdiene ich an den Call-Prämien.

Gruß Vita

Hallo Vita,

sehr gut erklärt 🙂
Hab gesehen, dass du ja auch mit Optinen begonnen hast, seit wann genau denn und wie ist deine Performance bisher?

Wie hoch schätzt du den Zeitaufwand ein? Ich traue mich immer noch nicht ganz heran…denk mal aller Anfang ist schwierig 🙂

Hey Dimi,

bei den Optionen muss man sich natürlich etwas einfuxen. Aber es ist einfacher als man denkt. Ich mache das nur so nebenher. In den letzten Monaten waren es mal 400€ und auch mal über 800€ im Monat. Aber auch mal Verlust mit Wirecard Puts.

Gruß Vita

Möglich sind 1-2% Rendite pro Monat (ist eher konservativ). Wenn man wirklich nur auf die Unternehmen Puts schreibt und das Geld (also gedeckte Puts), die man auch ins Depot eingebucht bekommen wollen würde. Schau dir mal den Beitrag dazu an. Aktienoptionen

Blöde Frage, aber bei der ersten Variante, kaufe ich dann 100 Aktien sollte der Wert die 300 übersteigen oder darunter bleiben ( je nach Limit)?
Ich stehe gerade etwas auf dem Schlauch.

Gruß

Jan

Hallo Jan,

wenn du eine Put Option auf Apple verkaufst (Strike $300) und der Kurs dann am Verfallsdatum unter die $300 gefallen ist, dann werden dir die 100 Aktien zu je $300 angedient (eingebucht).

Gruß Vita

Leave a comment

Finanz-Kroko Newsletter


(Ausführliche Newsletter-Infos & Datenschutz)