Vorzugsaktien vs Stammaktien

Im heutigen Artikel schauen wir uns Vorzugsaktien und Stammaktien an. Sie werden lernen, welche Vor – und – Nachteile die jeweilige Aktienkategorie mit sich bringt und welche Unterschiede zwischen den beiden bestehen.

Was sind Vorzugsaktien?

Bei einer Vorzugsaktie handelt es sich um eine Aktie ohne Stimmrecht. Der Inhaber hat also nicht die Möglichkeit, bei der Jahreshauptversammlung über den weiteren Kurs des Unternehmens abzustimmen. Der Verzicht auf dieses Recht wird aber attraktiv entlohnt. Wie der Name bereits vermuten lässt, werden Besitzer von Vorzugsaktien in einigen Situationen besser behandelt, als die Besitzer der Stammaktien. Als Vorzugsaktienbesitzer kommt man häufig in den Genuss einer höheren Dividende und auch bei einer eventuellen Unternehmenspleite werden die Besitzer der Vorzugsaktien in der Regel zuerst entschädigt. Darüber hinaus ist die Vorzugsaktie häufig auch günstiger als die Stammaktie.

Was sind Stammaktien?

Im Gegensatz zur Vorzugsaktie verbrieft eine Stammaktie das Recht auf die Stimmabgabe auf der Jahreshauptversammlung. Sie als Privatanleger werden sich nun sicher fragen, warum jemand überhaupt eine Stammaktie kaufen sollte, wenn die Vorzugsaktien so viel günstiger sind. Für große institutionelle Anleger kann es durchaus attraktiv sein, über die Besetzung des Unternehmensvorstands und andere strategische Entscheidungen, wie beispielsweise die Dividendenausschüttung, mitzuentscheiden. Für dieses Stimmrecht kann es sich durchaus lohnen, die monetären Nachteile die dadurch entstehen in Kauf zu nehmen.

Vorzugsaktien eignen sich vor allem für Privatanleger

Wer mit Aktien sein Vermögen aufbauen möchte oder fürs Alter vorsorgen will, kann mit dem gewonnenen Stimmrecht einer Stammaktie meist ohnehin nichts anfangen. Der Privatanleger hat weder genug Zeit noch die nötige Expertise, um an den Jahreshauptversammlungen seiner Investitionsunternehmen teilzunehmen. Häufig ist sein Aktienbesitz so gering, dass er ohnehin keinen großen Einfluss auf die Unternehmenspolitik nehmen kann. Die monetären Vorteile, insbesondere der günstigere Einkaufspreis und der Vorzug bei der Dividendenausschüttung, erhöhen die Rendite für den Privatanleger und machen Vorzugsaktien damit für ihn attraktiv.

Stammaktien können für Investmentfonds attraktiv sein

Natürlich versuchen auch Investmentfonds möglichst günstig am Kapitalmarkt einzukaufen. Durch ihre schiere Größe und den dadurch entstehenden Einfluss beim Besitz von Stammaktien, können sie diesen kleinen Kostennachteil aber problemlos ausgleichen. Ihre Investoren werden in den meisten Fällen nichts davon zu spüren bekommen. Durch das Stimmrecht können die großen Investmentgesellschaften die Politik der Unternehmen mitbestimmen und deren Marschroute zu ihren Gunsten beeinflussen. Ob das immer für alle Anleger die beste Lösung ist, bleibt aber unklar.

Stammaktien sollen vor allem den Mehrheitseignern dienen

An dieser Stelle muss gesagt werden, dass auch große Investmentfonds in der Regel nicht die Mehrheit an einzelnen Unternehmen halten. Die Stammaktien sind vor allem für die Mehrheitseigner, wie beispielsweise Jeff Bezos bei Amazon oder das Land Niedersachsen bei VW gedacht, damit ihre Firmen auch weiter in die angedachte Richtung bewegt werden können.

An der Börse sind 2 mal 2 niemals 4, sondern 5 minus 1. Man muss nur die Nerven haben, das minus 1 auszuhalten (André Kostolany)

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