Was tun beim Euro-Crash – wie bereite ich mich vor?

Wie kann man sich auf den Euro-Crash am besten vorbereiten? Seit Mitte April ist der Euro Kurs bereits Rückläufig. Mit den Zöllen aus der USA auf europäischen Stahl und die Vorgänge in Italien bestärken das Szenario weiterhin. Der EZB Leitzins ist immer noch bei 0%. Zudem kann man sich die Frage stellen, wie gut haben sich den die europäischen Banken seit der letzten Finanzkrise aufgestellt? Schaut man sich die Deutsche Bank an, einer der größten Banken im Euroraum. So wird man leider feststellen müssen, dass sie den tiefsten Wert der letzten 20 Jahren erreicht haben. Beunruhigend?

Wie sollte man nun damit umgehen? Denn immer wenn in der Eurozone, sei es Griechenland, Spanien oder aktuell Italien finanzielle Schwierigkeiten auftauchen, gibt es Panik! Nichts an dem, was in Italien gerade passiert, ist überraschend. Außerdem würde ich behaupten, dass der europäische technologische Fortschritt weit entfernt von Nordamerika und Asien ist – was mich persönlich sehr beunruhigt. Dazu muss ich hier vorweg betonen, dass ich es nicht weiß oder auch nicht vorhersehen kann, ob es in der nahen Zukunft zu einem Euro-Crash kommt.  Dennoch kann man sich darauf mit einigen einfachen Regeln vorbereiten.

Die Vorbereitung auf ein negatives Szenario

Wie bereite ich mich darauf vor und auf was sollte ich dabei achten? Den „Schutz“ gibt es nicht, aber dennoch sollte man die Krise nicht ausblenden – zumindest die große Markkorrektur wird irgendwann kommen.

  • Finanzielle Entscheidungen: Das Finanzielle sollte in den eigen Händen liegen. Nur man selber handelt im eigenen Interesse, auf einen Berater, die Bank oder gar der Staat sollte man sich demzufolge nicht verlassen.
  • Liquidität: hier sind zwei Punkte zu beachten, einmal die Geldreserve für Nachkäufe, sobald die Krise kommt und zum anderem ein Geldpuffer für das tägliche Leben, damit man nichts überstürzt verkaufen muss.
  • Diversifikation: das Portfolio sollte breit gestreut sein um gut durch die Krise zu kommen. Edelmetalle, wie Gold und Silber in physischer Form (zb. Münzen) als kleinen Anteil. Aber auch Kryptowährungen, wie Bitcoins und Etherium sind nicht verkehrt, denn diese sind vom Bankwesen unabhängig. Aktien und Immobilien gehören zur größten Position in ein Portfolio. Die Aktien lassen sich sehr einfach breit streuen, bei den Immobilien wird es schwieriger (hier können REITs ins Spiel kommen). Als letztes können auch Anleihen ins Portfolio wandern.

Das waren nun die drei wichtigsten Punkte aus meiner Sicht. Finanzielle Entscheidungen selber treffen. Liquidität – es sollte immer eine Barreserve vorhanden sein. Um das Risiko so klein wie möglich zu halten, sollte man seine Investments breit streuen.

Wirtschaftskrise - die Uhr tickt.
Wirtschaftskrise – die Uhr tickt.

Der Crash – die Krise… die Vorbereitung

Schauen wir uns die Zahlen dazu an. Wie würde ich mich darauf vorbereiten…

Die finanziellen Entscheidungen treffe ich alleine oder mit meiner Familie zusammen. Dies überlasse ich keinen Banker mehr (Aktien / ETFs vs. Rentenversicherung) die Zeiten sind lange vorüber.

Für die Liquidität sollte man immer eine Cash Reserve haben. Hier unterscheide ich zwei Punkte:

  • Im Normalfall sollten ca. drei Nettolöhne auf ein Tagesgeld geparkt sein. Für die Krise würde ich es etwas erhöhen oder sogar verdoppeln (Ich als Selbstständiger habe in der Regel eine etwas höhere Summe als Notfallgroschen auf einem separaten Konto liegen). Damit man in der Not nicht sein Depot auflösen zu müssen um an Bargeld zu kommen. Zur Sicherheit kann auch etwas Geld in einer anderen Währung zusätzlich zum Euro (z.B. Dollar) gehalten werden.
  • Auf einem weiterem Konto sollte eine Notfallreserve für die Nachkäufe liegen, um bei der Marktkorrekur zuschlagen zu können. Den wenn der Markt meine Lieblings-Unternehmen im Sonderangebot hat – würde ich soviel wie möglich davon kaufen. Hier halte ich so ca. 25% vom Depotwert als Cash-Reserve für sinnvoll.

Der nächste Punkt ist die Diversifikation. Hier betrachte ich nur das Portfolio ohne das Geld auf den Konten. Der letzte Punkt, die Diversifikation ist genauso wichtig wie die beiden vorigen Punkte.

Die Vermögensallokation, auch Anlageallokation, Anlageaufteilung, Vermögensstrukturierung oder Portfoliostrukturierung (englisch asset allocation) ist die Aufteilung (Diversifikation) eines Vermögens auf verschiedene Anlageklassen wie Anleihen, Aktien, Immobilien, Währungen und Edelmetalle.“ Quelle: Vermögensallokation Wikipedia

  • Die größte Position sollten Aktien oder ETFs ausmachen. Ich selber habe diese Anlageklasse folgendermaßen unterteilt: 60% Dividenden-Aktien, 10% Wachstumsaktien und 10% ETFs (Was ist eine realistische ETF Rendite?).
  • Immobilien oder REITs würde ich mit 10% belegen (physische Immobilien können auch eine etwas größere Position ausmachen).
  • Gold oder auch Silber würde ich in physischer Form dem Portfolio beimischen. Hier genügen bereits 5%. Da man eine Geldreserve für den Notfall als Cash ebenfalls hat.
  • Bitcoins und Etherium, oder eine andere Kryptowährung würde ich maximal 2-3% im Portfolio halten, um unabhängiger von den Banken zu sein. Hier reicht bereits eine kleine Position aus.
  • P2P Kredite können ebenfalls dem eigenen Portfolio beigemischt werden (da es ein hohes Risiko ist, würde ich hier bis max 5% gehen). P2P Kredite sind aber keine Pflicht bei meiner Diversifikation.
  • Aber auch Anleihen können in die eigene Vermögensallokation aufgenommenen werden. Hier kommt es darauf an, wie die eigene Risikobereitschaft ist und wie lange man noch zur Entnahmephase hat. Da Anleihen als relativ sicher gelten (ähnlich wie Tagesgeld). Wie höher dieser Anteil gewählt wird, desto kleiner sollte dementsprechend der Aktien-Anteil sein.

Sollte der Crash wirklich kommen und man befolgt diese Regeln, dann wird man durch die Notreserve (Cash und Gold) im Normalfall nicht gezwungen sein, seine Aktien am Tiefpunkt zu verkaufen um Bargeld zu erzeugen. Sollte der Euro an Wert verlieren, kann das Geld der anderen Währung eingesetzt werden.

Zudem kann man den Spieß umdrehen und mit der Notfallreserve für die Nachkäufe weitere solide und Unternehmen (Aktien) erwerben um dann später damit den Grundbaustein für die finanzielle Freiheit zu legen (Der Cash Flow und worauf es wirklich ankommt). Denn den größten Gewinn macht man dann, wenn die Märke am Boden sind (wenn alle verkaufen muss man kaufen).

Fazit – Euro-Crashs

Die Menschen bekommen es mit der Angst zu tun, sobald in einem Land der Eurozone finanzielle Schwierigkeiten auftauchen. Durch einige Punkte kann man sich auf das negative Szenario aber vorbereiten. Die finanziellen Entscheidungen sollten dabei in den eigenen Händen liegen. Es sollte genügend Reserve für den Notfall vorhanden sein (auch in anderer Währung) und die Diversifikation des Vermögens sollte beachtet werden.

Falls man nun mit dem Gedanken spielt, ich warte mit der Investition so lange bis der Kurs etwas fällt oder die Lage sich etwas beruhigt hat, weil man zu unsicher ist, wird man vermutlich ewig warten können (Wann ist der richtige Zeitpunkt um zu investieren?). Hier würde ich einfach sagen, nicht lange warten und loslegen und sich direkt an die Regeln / Plan halten. Zwar besteht dann immer noch das Risiko, weil negative Ereignisse werden kommen – die Frage ist dann nur wann und bin ich darauf vorbereitet?!

Die meisten Leute interessieren sich für Aktien, wenn alle anderen es tun. Die beste Zeit ist aber, wenn sich niemand für Aktien interessiert. (Warren Buffett)

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Comments (1)

Es geht darum was passiert wenn der Euro crasht…wieso sollte man sich Staatsanleihen holen? Wer zahlt sie aus im Falle eines Crashes? Sollte der Euro zugrunde gehen, wie sollen Bundesanleihen ausbezahlt werden, etwa vom Staat ? Von Italienischen und Französischen ganz zu schweigen….

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